(Für die Leute, die mir nicht auf den einschlägigen social Media Kanälen folgen – ich war draußen und werde nun öfter raus gehen. Eindrücke dazu findet Ihr in meinem Instagram-Account)
Nachdem ich nun erneut am Setup gebastelt habe, ist es nun wirklich modular und für alle Einsatzzwecke nutzbar. Zum einen das Bushcraft / Camp Setup, was auf einen Aufenthalt an einer Stelle ausgerichtet und somit mit einem Basisgewicht von 14,5 kg noch auf Foodtransfer, trotz Gear, ausgelegt ist.
Die andere Option ist die Trailrunner / BugOut Variante, darauf ausgelegt schnell und leicht Kilometer machen zu können. Hier ist ein Basisgewicht von 7,4 kg für meine Begriffe ultraleicht.
Denn in den BIG3 (Zelt, Sleepingpad, Sleepingbag) hat sich etwas getan und tun müssen. Beim ersten Setup habe ich vor allem auf zwei Dinge geachtet: LowBudget (ich hätte ja beim ersten Trip von Echsenmenschen gefressen werden und dementsprechen nun weniger Motivation) und Gewicht.
Worauf ich nicht geachtet habe ist, dass ich kein kleiner, schmaler Ase bin und daher eher auf Komfort (zur eben erwähnten Motivation) achten und dafür das ein oder andere Kilo in Kauf nehmen sollte.
Das somit angeschaffte Zelt hatte nicht nur das Problem, dass ich letztmals 10 Minuten in der Nacht darin eingesperrt war, da die Reißverschlüsse schrott waren, dazu war es darin einfach viel zu eng, ein nächtlicher Krampf und mein Fuß war außerhalb des Zelts, mal eben einen Hoodie überstreifen und meine Hand ist außerhalb des Zelts – das geht so nicht. Also versuche ich es jetzt mal mit dem erwähnten Kilo mehr und dafür Raum für 2 – 3 Personen oder 1 Person und 7 Hunde oder 1 Person und 245 Eichhörnchen.
Außerdem hatte der bereits vorhandene Schlafsack mehrere Probleme:
1. Er war mit 1,6 kg (ohne benötigtem Stuffsack, um das Ding irgendwie klein zu bekommen) sehr schwer
2. Ich bin an den Schultern ca. 55 cm breit, der Schlafsack 60 cm.
3. Das Ding ist für 10° Komfort ausgelegt (gemessen an einer mittelalten Dame mit 1,70m Größe [wenn ich mich nicht irre]) und das ist ein heikles Thema, denn für mich bedeutet das dann wahrscheinlich für -10°, denn wenn ich friere, friert Wasser auch. Somit ist das Ding ständig auf, man liegt auf einem Reisverschluss, was sicher auch nicht so gesund für Luftmatratzen ist und irgendwann ist er eine Decke und ich wache ständig auf, weils irgendwo zieht und nicht zu ändern ist – ARRRRRGH!
Also nun ein neuer, Sommer-/Hüttenschlafsack, mit 80 cm und Kapuze, dafür wesentlich kleineres Packmaß und 700g leicht. Und wenn es wieder so warm, wie in den letzten Jahen wird, werde ich sowieso besser nur im Seiden-Inlay-Liner-Sack und in Wasser getunkt schlafen.
Das Pad und die Elefantenhaut sind geblieben.
Und beim MedicPack zeigt sich schon, wie sehr die Anforderungen variieren, denn in der Bushcraft Variante ist das medizinische (und artverwandtes) Equipment in einem eigenen Quick-Release MolleBag vor dem 60l BackPack und in der Trailrunner Variante liegt nur der medizinisch relevante Inhalt dann in den Taschen des 36l AssaultPack.
Die Änderung der BackPacks bei den Setups ist eine weitere große Änderung. Der 36l AssaultPack ist sowieso mein täglicher Begleiter und hat die Möglichkeit das große Zelt darunter zu befestigen, wodurch ich genug Platz im Pack für Equipment UND Food habe und dadurch Platz spare. Das Tragesystem ist mit dem 60l Tactical Bag aus Schaumstoff und vergleichbar.
Beim Kochen hat sich auch was getan. Zum einen war das zuvor erstandene Kochset größtenteils für die Tonne, doch die Alternative birgt auch Tücken. Wenn man mit JayDog Bezos und dem großen A arbeitet, stößt man im LowBudget Segment unweigerlich auf Ware aus dem asiatischen Raum. Das muss nichts heißen, dort wird auch das meiste HighTech-Zeug der Großen produziert, es ist somit oft der Fall, dass sie gelernt haben und nun selbst anbieten – und dann richtig. Durchdacht, gut verarbeitet, schmaler Preis – gewonnen. Bessport ist eine dieser Marken, die gut abliefert und somit nun auch drei Mal auf meiner Gearlist erscheint. Das letzte Kochset ging in die andere Richtung. Der enthaltene Gaskocher war Schrott, der Gaskartuchenständer passte nicht auf eine genormte Gaskartusche, das mitgelieferte Besteck war aus Metall – nicht so smart bei beschichteten Kochutensilien, und und und, die Töpfe waren cool, auch separat erhältlich, doch der Spaß war mir vergangen.
Von Amazon Basics habe ich dann ein neues Kochset aus eloxiertem Aluminium gefunden, super leicht und super langlebig (angeblich) und ausdrücklich, laut Beizettel, für das Feuer gedacht. Somit stellte sich der erste negative Kommentar schnell als berechtigt heraus: Wenn man die Griffe ausklappt (die überdurchschnittlich schwer sind), fängt die Geschichte leicht an zu kippen auf dem Gaskocher. Somit muss man hier die Griffe anliegend und eingeklappt lassen und mit dem Dreickstuch oder dem Dreickstuch und dem Leatherman greifen oder die anliegenden Griffe als Hitzeschutz hernehmen. Hier habe ich jedoch nicht nur einen Pott mit Deckel, sondern auch eine Pfanne, was sich für Bushcraft Zwecke sicher als interessant herausstellen wird.
Außerdem gibt es nun beim Bushcraft Setup einen Grillrost zum einklappen, 400g Luxus. Und ein Windschutz, der noch nicht kam und noch nicht gewogen werden konnte. Ich hoffe er bringt das Setup nicht über die 15kg Marke, da ich gemerkt habe, dass das letzte Setup zwar schon heavy war, doch noch zu wenig Dosen mit Aufputschmitteln enthielt. Oder zu viel, wenn man die Nacht repassieren lässt. Auf jeden Fall würde ich auch hier noch weiter weighthacken, um mehr aufladen zu können. Hier geht es ja nur darum alles ins Camp zu bekommen, auf der Rückreise ist ja dann alles in mir drin oder liegt im Wald.
Und ich habe letztmals zu wenig Wasser gehabt. Das Camp war zu weit weg davon und man musste sich jedes Mal erst „zivilisieren“, um nicht all zu großes Aufsehen zu erregen. Wobei jemand, der mit einem Kanister aus dem Wald stapft, an Spaziergängern vorbei zu einem Teich stapft, sich von einem Kind, Wasser aus dem Teich entnehmen lässt und mit 2 Litern unter dem Arm zurück in den Wald stapft – sicher ohnehin merkwürdig wirkt.
Doch beim ersten Start wollte ich zivilisationsnah und wildschweinfern sein. Beim nächsten Camp lass ich den Bach am besten durch das Camp murmeln.
Die Gear-Liste ist beim Trailrunner schnell abgefrühstückt. Stirnlampe, Flaschenhalter für den Pack, eine Tasche für Müll, als Wildschweinsack oder als Daypack. Kissen, Sitzkissen und Tech (iPhone, Cam, etc.).
Beim Bushcraft Setup wird das jedoch geringfügig erweitert, um halt den Bush zu becraften. Hier gibt’s einen eigenen MolleBag, was sich als sinnvoll herausgestellt hat, um das Camp aufgeräumt zu halten. Es ist wichtig, dass wenn mal jemand ins Camp stolpert, dass es da nicht zu wild aussieht. Müll aufsammeln, Unbenötigtes verstauen, Benötigtes am Mann tragen.
Die Säge und das Messer von Bahco / Mora aus Schweden waren ein wirklicher und für die Qualität, sehr günstiger, Glücksgriff. Das Zeug liefert einfach ab. Auch die Sachen von Light My Fire kommen aus Schweden – ich glaube die wissen, wie draußen geht.
Die Axt war eine Enttäuschung, natürlich schwer, sehr stumpf und fast auf dem Weg zurück, doch dann hat sich herausgestellt, dass sie so günstig war, dass eine Rücksendung auf eigene Kosten fast einen wirtschaftlichen Totalschaden bedeutet. Somit habe ich mir gedacht, ich brauch sowieso was, womit ich Messer einfach schärfen kann und ich wohne in der Nähe der Klingenstadt überhaupt. Also such ich mir wen, der dem Ding den Grundschliff verpasst und um sie und Messer scharf zu halten, kommt ein Axt- & Messerschärfer von Fiskars mit Führung zum Einsatz. Der muss aber nicht mit.
Die Machete hat jedoch den Job des Spalthammers übernommen (was die Hackjobs anging, als Hammer war die Axt zu gebrauchen). Damit hat man Pfähle schnell spitz bekommen, falls Vampire das Camp überrennen.
Ein Klappspaten ist dazu gekommen, da ich damit die Pfähle vorher etwas eingraben kann, bevor ich die in den Boden treibe, danach kann ich die Erde zurückfüllen, verdichten und kann so dann echte Mauern und keine Zäune bauen. Auch Knoten habe ich eine Menge gelernt – Know your Knots!
Zum Tarp von Amazon Basics mit 3 x 3,65m und in schwerer Ausführung, kam nun noch ein 3x3m Bessport Tarp mit 700g als Backup oder wenn ich wirklich mal 300g Gewicht und nur ein Tarp gebrauchen kann. Wie bei der Axt, wenn die Pfähle stehen, wird die Machete sicher reichen.
Ansonsten ist nun doch ein Feuerstahl und Tinder on a Rope (Fatwood) von Light My Fire hinzugekommen, wobei das nur da ist, damit ich cool aussehe. Macht bloß kein Feuer im Wald. Ihr seid ja Irre!
Auch hier die Stirnlampe, Juteschnur, Paracord, Karabiner und der Rest, der schon im Trailrunner Setup erwähnt wurde.
Somit je nach Einsatzzweck eine Möglichkeit. Auch in ungewünschten Situationen kann ich so schnell ausrückbereit sein, um über eine Zeit hinweg von außerhalb zu operieren.
Um einen Eindruck zu geben, hier wieder die Packlisten von Lighterpack.com:
Trailrunner / BugOut Setup auf Lighterpack.com
Zum Schluß noch YouTube Kanäle, auf denen ich mich derzeit zu dem Thema informiere:
Matthew Posa Adventures
TA Outdoors
Soultrails
Illegal Freedom
Survival Shop Überlebenskunst
Corporals Corner
The Gray Bearded Green Beret
Lebe die Wildnis
Darwin on the Trail
Steve Wallis
Dazu sind Fangemeinden ja immer sehr schnelll und auch wenn ich damit nicht gerechnet hätte und mich geehrt fühle, hat ein (mir mehr oder weniger bekannter Fan) eine Seite auf Facebook eingerichtet, die über mögliche Campaktivitäten berichten und Termine ausrufen wird.