Ich habe immer die Freiheit geliebt und werde nie aufhören die Freiheit zu lieben. Doch das, was ich am 15.03.2019 gelebt habe – war keine Freiheit. Der Kampf um die Freiheit wird niemals enden.

Freiheit wird sein, wenn ich an einem, schönen Morgen genau das, an einem Ort meiner Wahl, in der Kleidung meiner Wahl, unter Schirmherrschaft der Götter meiner Wahl (und in meinem Fall auch meiner Blutlinie), unter Begleitung der Partnerin meiner Wahl, unter Beschallung der Musik meiner Wahl, machen kann, was auch immer ich gerade möchte, ohne auch nur eine Gegenstimme vernehmen zu müssen – das ist Freiheit. Und das jeder andere das auch kann. Alles andere ist Anpassung.

Und das, was die Idioten da fordern, ist keine Freiheit, sondern Unterdrückung. Die wünschen FÜR SICH Freiheit und FÜR ANDERE Unterdrückung.

Problem ist jedoch, dass es wahrscheinlich nicht genug Platz auf Mallorca gibt, um allen hierzulande ihre Freiheit zukommen zu lassen, ohne dass es Tote gibt. Somit ist der Ruf nach Freiheit zur Zeit nur ein Ruf danach, als Vollidiot oder Ignorant verstanden zu werden.

Denn was wir hier machen und was wir in „Demokratie“ so machen und was wir immer machen sollten, ist so viel Freiheit jedem zukommen zu lassen, dass so wenig Menschen wie möglich auf der Suche danach drauf gehen müssen. Wenn man dagegen also generell etwas hat, hat man entweder das zuvor geschilderte Problem noch immer nicht verinnerlicht (ich habe äußerst langsam geschrieben) oder man hat es verinnerlicht und gibt keinen fliegenden Fick, weil man SEINE Freiheit als wichtiger erachtet. Und genau deswegen gibt es Gesetze.

Jahrelang habe ich mich gefragt, wieso ich nicht einfach mit einem Zelt in den Wald stapfen kann, da ein Wildschwein schießen, ein Feuer machen und an Ort und Stelle für meine Freunde ein Festmahl zubereiten? Kurze Antwort? Idioten!

Denn ich würde einfallen, einen geeigneten Platz spotten, diesen vorbereiten, alles ausrichten, die Feuerstelle sichern, genügend Wasser für den Notfall bereit halten, Koch- und Aufenthaltsbereich trennen (wir sind noch immer in einem gottverdammten Wald), Mülltüten bereit halten, Abtransport organisieren, und, und, und.

Das würden Idioten wahrscheinlich nicht tun. Idioten stellen Kühlschränke in den Wald. Idioten muss man mehrfach erklären, wieso man eine Schaufel auf langen Wanderungen dabei hat. Idioten sind der Grund, wieso wir Gesetze brauchen. Verstanden. Traurig. Aber verstanden.

Es ist somit für mich nicht möglich, meine Freiheit auszuleben, weil Idioten mich einschränken. Und das ständig. Das bedeutet somit, dass ich meine Freiheit aufgebe, damit die Welt nicht vollkommen im Dreck versinkt.

Somit bedeutet Freiheit hier für mich im Rahmen meiner Möglichkeiten zu leben, so wenig wie möglich die Freiheit anderer zu beeinträchtigen und immer wieder verinnerlichen müssen, dass etwas womöglich nicht ohne Weiteres möglich ist, weil es Idioten gibt.

Jetzt gerade nehme ich meine Freiheit dazu, mich korrekt zu verhalten. Ich meide unnötige Besuche. Ich versuche meine Arbeit nach drinnen zu verlegen. Ich versuche alles zu tun mich und andere nicht zu infizieren. Ich trage unter Menschen, die nicht in meinem Haushalt leben, eine Maske, wasche meine Hände, wann immer möglich und lasse so viel Alkohol und Chemie darüber laufen, wie nur eben möglich – meine Freiheit und das Recht sind da auf meiner Seite.

Und jetzt kommen wir zum ewigen Problem: Idioten. Es ist nicht nur schlichtweg nicht mehr zu ertragen, auf welch hohem Niveau hier Geheule, Gequengel, Verschwörungen, Hass, Ignoranz und Boshaftigkeit an meinen Nerven zerren.

Das einzige was ich will, ist die Freiheit, das Richtige zu tun. Dass man mir dabei auf den Keks geht, bin ich gewohnt. Ich schränke mich ein und ertrage den Blödsinn. Anders ist es jedoch, wenn man mich deswegen angeht oder umzudrehen versucht– denn das ist eine direkte Einschränkung MEINER Freiheit.

Und ich habe mich sehr oft gefragt – wann kommt der Punkt, an dem ich es nicht mehr weiter ertrage?!

Wann kommt der Punkt, an dem meine Freiheit so sehr durch andere eingeschränkt und selbst durch Recht und Gesetz nicht mehr zu sichern ist. Wann kommt der Punkt, wenn man mich zwingt selbst meine Freiheit abzusichern oder aufzugeben?

An all die Clowns, die gerade um ihre Freiheit und Bürgerrechte und Einschränkungen durch „die da oben“ fürchten:

Ich habe eine gute Nachricht. Ihr dürft raus und ich spreche mit dem DFB, damit die Bundesliga schnell wieder auf macht. Aber, Ihr müsst dafür nur unmaskiert auf Instagram live streamen, wie Ihr:

  • Minimum 2 Stunden Zug fahrt und allen Fremden die Hände schüttelt.
  • Eine Intensivschwester (Hey, wieso eigentlich nicht Intensivbruder?! #Maskulinism) umarmt.
  • Einer Kassiererin dankt.
  • 4 Stunden Bus fahrt (und an allen Stangen leckt).
  • Euch ständig dabei an den Mund fasst.

Zeigt uns allen, wie viel Ihr bereit seid für Eure Freiheit zu geben. Wie weit Ihr gehen, wie wenig Ihr essen, wie viel Ihr geben würdet, um endlich wieder Eure Freiheit zu haben.

Wenn Ihr das nicht tun möchtet, kein Problem, dann bitte ich Euch nur inständig um eins: Hört auf mir auf den Sack zu gehen. Ich bitte Euch. Ich kann das nicht mehr lange.

Zum Schluss möchte ich noch kurz was zu Masken los werden – auch wenn mein anfänglicher Drang schnell möglichst auf Anhieb richtige und wichtige Informationen weiterzugeben mich schnell wieder verließ. Der Verlauf und das Verhalten in der Zeit danach haben gezeigt, dass ich auch ein hübsches Bild hätte malen können, das hätte ebensoviel gebracht.

Trotzdem. Masken können Euch und Ihr andere schützen. Egal welche Art von Maske Ihr habt. Es gibt ein wenig was zu beachten, wenn man wirklich durch so ein Ding geschützt und nicht noch mehr Risiko ausgesetzt werden möchte.

Ihr müsst davon ausgehen, dass das Ding immer an der Vorderseite infiziert ist, denn sonst fasst Ihr rein, zupft dran rum oder ähnliches und wenn Ihr dabei die Vorderseite berührt, dann habt Ihr Mr. oder Mrs. Coronoa halt schon an der Hand. Und dann verteilt Ihr ihn oder sie. Also Finger da weg. Sobald Ihr das Ding auf habt, müsst Ihr davon ausgehen, dass vorne Lava ist, sonst bringt Euch das Ding gar nichts. Wenn Ihr also zum Einkaufen fahrt und davor die Maske aufsetzt und sie danach einfach absetzt und in die Einkaufstüte werft – dann wird das womöglich kein Zott-Sahnejoghurt Traum-Wochenenende für Euch, dann müsst Ihr eher die Kräuterpolizei rufen, oder im Ernstfall, fucking Saitenbacher!

Also wenn Ihr wirklich die Maske bis vor der Heimkehr absetzen möchtet, dann müsst Ihr darauf achten, dass Ihr das Ding von den Kopfriemen oder Ohrriemen aus absetzt, also so weit weg vom Gesichtsbereich wie möglich und Euch trotzdem danach die Hände wascht und/oder desinfiziert. Danach, wenn Ihr nicht Dagobert Duck seid und Euch ständig neue Masken kaufen könnt, packt sie in eine Plastiktüte (zum Glück gibt’s die noch) und macht die Prozedur zu Hause (habe selbst bereits erfahren, dass die Polizei bei „Maske im Auto“ annimmt, dass man Radarfallen austricksen will – wie gesagt, Idioten wollen die derzeitige Sachlage einfach nicht verstehen). Sonst hattet Ihr einfach nur einen fancy Virenfänger. Ich fahre meist zu zwei Einkaufsmöglichkeiten und lasse das Ding einfach auf und wenn zu Hause leg ich sie auf die Fensterbank – weil meine persönliche Verschwörungstheorie ist, dass Sonnenlicht nicht gut für Viren ist. Wie lange der Virus auf Oberflächen (wie der Eurer Maske) zurückbleibt und was die Pros vom Robby-Koch-Institut zu Masken so raten: HIER.

Ich hatte wegen meiner (wahrscheinlich zu frühzeitig getragenen) Maske viele Fragen zu beantworten und mir sehr viele Meinungen anzuhören (danke dafür, interessiert mich brennend) und auch einige echt nette Gespräche – und von sowas ernähre ich mich. Ohne den ein oder anderen, netten Plausch mit maskierten Menschen, die, wie wir alle, nicht wissen was der ganze Scheiß soll, wie lange er dauern wird und wie schnell wieder alles normal ist, aber sich gegenseitig informieren, bestärken, Mut machen und Idioten disziplinieren.

Zurück zum Thema: Natürlich sind Masken auch ein nettes Modeaccessoir und die Instagram-Influencer rasten aus vor „Küsse durch die Maske“ Fotos (Wieso erschießt mich nur keiner?!) aber, wie bei allem ist es eine traurige Maßnahme, die wir auf uns nehmen müssen. Und wir sollten sie gewissenhaft ausführen, weil es sonst Unfug und man nur ein Poser wie Mötley Crüe ist.

Natürlich ist es leicht befremdlich, plötzlich alle maskiert zu sehen, wenn man den Lauf der Zeit langsamer wahrnimmt. Aber im Endeffekt fällt das nur auf unser Thema von vorhin zurück. Ich möchte – und entgegen des Vermummungsverbots, rät es die Bundesregierung mir – eine Maske tragen. Das ist mein Recht, nun zum Teil meine Pflicht UND meine Freiheit.

Wie das auf andere wirkt, schränkt nicht deren Freiheit ein, ist für mich irrelevant und in erster Linie – deren Problem.

Vorher war es anderen egal, wie mehr oder weniger achtsam sie miteinander umgegangen sind, jetzt ist es mir egal, wenn sie rücksichtslos handeln und sie stören sich womöglich an meiner Maske.

Bleibt gesund, bleibt drin.

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